Norwegen - Tag 3 - Besuch in Trondheim
:: Ankunft um 6 Uhr morgens in der alten Wikingerstadt Trondheim
Gestern Abend legten wir ein gutes Stück offene Seestrecke zwischen Molde und Kristiansund zurück. Wir hatten ziemlich rauhe See und vielen Passagieren sieht man ihr Unwohlsein heute morgen noch an. Trotzdem erreichen wir Trondheim pünktlich um 6 Uhr morgens und erstaunt stelle ich fest, daß draussen alles verschneit ist. Im Hafen von Trondheim liegen wir neben der MS Midnatsol, die im Bild oben zu sehen ist. Sie ist das nahezu baugleiche Schwesterschiff unserer MS Trollfjord.
Trondheim gilt als die Gründungsstadt der Wikinger schlechthin. Der mächtige Nidarosdom ist dem einstigen Wikingerkönig Olav Tryggvason gewidmet, der später heilig gesprochen wurde. Mit seinen 160.000 Einwohnern ist Trondheim die drittgrösste Stadt Norwegens und beherbergt u.a. eine sehr renommierte Universität.
Trondheim bzw. Nidaros, wie es einst genannt wurde, war die erste Hauptstadt Norwegens. Die Geschichte, des vollständig im gotischen Stil erbauten Nidarosdom, beginnt bereits im 11. Jhrd. Als Aufbewahrungsort für die Gebeine des hl. Olav war der Dom bis zur Reformation eine der bedeutendsten Pilgerstätten im hohen Norden.
Den Verlauf des Flusses Nidelven, der die Stadt in mehreren Mäandern durchzieht bevor er in den Trondheimfjord und damit ins Meer mündet, ist von meinem Aussichtspunkt hier oben über der Stadt gut zu erkennen. Ich stelle mir gerade vor, wie es in Trondheim im Sommer sein könnte und komme zu dem Schluss, es ließe sich bestimmt auch dann gut hier aushalten.
Mit leichter Verspätung legen wir um 12:30 Uhr in Trondheim ab und verlassen zwei Stunden darauf den Trondheimfjord. Kurz bevor wir wieder auf offener See sind, mache ich eines meiner Lieblingsbilder dieser Reise. "Kjeungskjaer fyr", zieht backbordseitig (links vom Schiff) an uns vorbei. Das 1880 erbaute Leuchtfeuer mit seiner markant achteckigen Form und dem leuchtend roten Anstrich wirkt auf mich total faszinierend. Hier inmitten der See, ganz abseits von der restlichen Welt steht er alleine in der Brandung und trotzt seit über 100 Jahren Wind und Wetter. Ich nenne ihn liebevoll "Einsamster Ort der Erde".