Norwegen - Tag 5 - Mit den Huskies in Tromsø
:: Wir durchqueren die Lofoten und Vesterålen und erreichen Tromsø, das Tor zur Arktis
Um ca. 14:30 Uhr laufen wir in den Hafen von Tromsø ein. Tromsø wird mit seinen ca. 63.000 Einwohnern als die "Hauptstadt Nordnorwegens" oder auch als "das Tor zur Arktis" bezeichnet. Unsere Anlegestelle in Tromsø ist direkt in der Stadtmitte. Ein bereits wartender Bus bringt uns in einer ca. 20 minütigen Fahrt in das Tromsø-Villmarkssenter auf der Insel Kvaløya. Dort werden wir schon von den ca. 130 Alaska Huskies ungeduldig erwartet und mit freudigem Gebell begrüsst.
Die Alaska Huskies zählen zu den ausdauerndsten Hunderassen die es gibt. Der Drang nach Bewegung, so werden wir informiert, liegt ihnen schon von Geburt an in den Genen. Ausserdem sind sie sehr freundliche, neugierige und verspielte Tiere. Auch der Nachwuchs beschnuppert uns bei unserer Ankunft voller Freude. " Hurra, neue Touris zum Spielen sind da", glaube ich in ihren frechen Augen lesen zu können und dabei zwicken sie mich beim Streicheln ungestüm in Hände und Handschuhe.
Fertig eingepackt stehen wir nun da und warten darauf, daß wir von unserem "Musher", so nennt man den Hundeschlittenführer, abgeholt werden. Unsere wartenden Hunde brauchen sich nicht dick einzupacken. Dank ihres Zweischichtenfelles sind sie perfekt an das Polarklima angepasst. Ein Huskie, der eine halbe Stunde auf dem Schnee liegt, hinterlässt aufgrund seines isolierenden Felles beim Aufstehen nicht einmal eine feuchte Stelle mit Tauwasser, wird uns erzählt. Unsere mittlerweile sehr nördliche Position überrascht mich dann noch zusätzlich mit einem sehr frühen Einbruch der Dämmerung und leichtem Schneefall.
Als wir unsere endgültige Sitzposition im Schlitten eingenommen haben, geht es endlich los. Ein kurzer Befehl von unserem Musher an die zwei vorderen, sogenannten "Leader", und die restlichen 12 "Wheeler" ziehen unseren Schlitten mit rasch zunehmendem Tempo durch die wunderbar verschneite Winterlandschaft.
Ansich, so scheint mir, sehen die Hunde vor unseren Schlitten alle eher zierlich aus. In ihrem Laufen beoabachtet, kann ich aber ihre Kraft und Ausdauer deutlich erahnen. Wenn wir dann streckenweise ziemlich zügig unterwegs sind, bin ich mir sicher, daß die Hunde auf diesem eher kleinen Trainingsparcours noch nicht einmal ihre halbe Laufgeschwindigkeit erreichen.
Leider viel zu schnell, geht unsere herrliche Rundreise durch die Schneelandschaft vorbei. Selbst der kurzzeitige Eisgraupelschauer, der mir Sicht und Atem nahm, konnte unser Vergnügen nicht trüben. Nach einer heissen Tasse Tee bzw. Kaffee und extrem leckeren Schokokuchen in einem typischen Lavvo (Zelt der eingeborenen Samen) geht es wieder per Bus zurück zum Hurtigrutenableger.
Als wir um 18:30 Uhr in Tromsø auslaufen, bietet sich mir einer der schönsten Nachtansichten dieser Reise. Zu beiden Uferseiten hin erstreckt sich die Stadt in ihrem vollen Lichterglanz. Am Ende der 1016m langen Brücke, welche die Insel Tromsøya mit dem Festlandteil von Tromsø verbindet ist deutlich der markante Umriss der berühmten Eismeerkathedrale zu sehen. Ich bin mir jetzt schon sicher, daß ich mich oft und gerne an die fantastischen Eindrücke meiner Reise zurückerinnern werde.